Die zweite Generation bekommt aufgrund der Vorüberlegungen und Messungen andere Motoren, außerdem werden MEMS-Gyros eingesetzt, deren Offset weniger driftet und die eine kleinere Elektronik erlauben.

1. Erste Variante

Im Gegensatz zur ersten Generation:

  • Turnigy 3020 im Stern verschaltet

  • Es werden MEMS-Gyros von ST eingesetzt, die in der Kopter-Szene fast durchgängig einen sehr schlechten Ruf haben — aber abgesehen vom Vibrationsproblem, das man wohl in den Griff kriegen kann, sind sie vorteilhaft.

  • Neuer Höhensensor (leichter, kleiner) und ADC (schneller)

  • Die Platine ist aus mechanischen Gründen etwas größer (ca. 10g, nur 1,5 g mehr als die alte), man könnte noch mehr Elektronik darauf unterbringen.

Außerdem verwende ich auch kein tragendes Gehäuse mehr und es gibt wieder gebogene Arme.

1.1. Auswuchten der APC0838

Die APC 8x3,8 scheinen eine sehr große Unwucht zu haben, selbst zwei Streifen Klebeband helfen teilweise nicht. Ausmessung über die Kopter-Sensoren zeigt, dass hier die Grundschwingung (mechanische Drehzahl) am stärksten ausgeprägt ist, während es bei den EPP-Typen die doppelte Drezahl war.

1.2. Der erste Aufbau

Es hat sich gezeigt, dass die Sensoren eine stärkere Entkopplung von den starken Antriebsschwingungen brauchen als zunächst gehofft, daher ist der Kopter jetzt auch schwerer als gedacht: derzeit 361g (flugfertig, mit 3S 1500mAh). Damit es mit dem vorigen Kopter vergleichbar ist, müssen noch 7g abgezogen werden (Empfänger in Schrumpfschlauch anstelle des Originalgehäuses, Stiftleiste entfernt): damit bringt die Kombination aus dieser Bauweise und den leichteren Motoren (trotz schwerer Dämpfungsmaßnahmen wegen der empfindlichen Gyros) einen Massenvorteil von 37g.

Die Haube ist noch länger als nötig und auch der Verschluss ist noch nicht perfekt:

qc_05_03a.jpg

1.3. Aktueller Zustand

355g flugfertig, Landegestell mit 6cm Bodenfreiheit. Gegenüber dem ersten Aufbau wurden Haube und Verschluß geändert, ebenso Empfänger und Landegestell (alles identisch wie bei qc06_03 und qc07_03).

1.4. Erfahrungen mit den Turnigy 3020

Vielleicht ist es mir bei den Schubversuchen nicht aufgefallen, vielleicht hat es sich auch erst nach den ersten Betriebsstunden eingestellt: bis auf ein Exemplar haben diese Motoren ein grauenhaftes Lagerspiel.

Im Vergleich zum fusion 2815 sind die Motoren sehr laut. Sie geben die PWM-Frequenz sehr viel wirkungsvoller wieder; liegt das an der nicht verklebten Wicklung?

Der Gesamtwirkungsgrad (Steller, Motor, Propeller) ist erheblich höher als mit den 2815/24. Aus den Standschubmessungen ergibt sich: ein 2815/24 braucht für 100g Standschub 10% mehr elektrische Leistung, der vorige Kopter war 10% schwerer. 90g Standschub mit turnigy3020: 7,5W. 100g Standschub mit 2815/24: 9,5W. Das macht "nur" 27% Unterschied in der Leistungsaufnahme.

Aus den bisherigen Flügen: voriger Kopter ca. 4,1A, dieser 2,9A. Das ist eine erheblich größere Differenz…

Wie auch immer, der gefühlte Unterschied in der Flugzeit zählt — und der ist gewaltig.


Letzte Änderung: 13.07.2011 00:00
Jens W. Wulf

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